Der Oktoberaufstand: Wie die Bolschewiki unter der Führung von Uljanow Russland revolutionierten

blog 2024-11-27 0Browse 0
 Der Oktoberaufstand: Wie die Bolschewiki unter der Führung von Uljanow Russland revolutionierten

Der Oktoberaufstand von 1917, eine der wichtigsten Wendepunkte in der russischen Geschichte, markierte den Beginn des Kommunismus in Russland und beeinflusste die politische Landschaft des 20. Jahrhunderts maßgeblich. Dieser historische Meilenstein war eng mit dem Namen Lenin verbunden – oder wie er eigentlich hieß: Wladimir Iljitsch Uljanow.

Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt als Lenin, war ein brillanter Revolutionär und Theoretiker, der die russische Gesellschaft tiefgreifend veränderte. Geboren in Simbirsk im Jahr 1870, entwickelte er früh ein starkes Interesse an politischen Ideen. Sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Kasan schürte seine kritischen Gedanken über die gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten des zaristischen Russlands. Die Hinrichtung seines älteren Bruders Alexander wegen Beteiligung an einer Verschwörung gegen den Zaren festigte Lenins Entschlossenheit, das bestehende System zu stürzen.

Lenins politische Karriere nahm ihren Lauf in den späten 1890er Jahren, als er sich der sozialistischen Bewegung anschloss und für die Bolschewiki, eine radikale Fraktion innerhalb der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR), arbeitete. Seine scharfe Analyse der politischen und ökonomischen Bedingungen in Russland, zusammen mit seiner charismatischen Führungsqualität, machten ihn schnell zu einem einflussreichen Politiker.

Lenins theoretisches Werk, darunter “Was tun?” (1902) und “Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus” (1916), prägten die bolschewistische Ideologie. Er forderte eine revolutionäre Partei, die durch eine disziplinierte und zentralisierte Struktur den Weg für einen sozialistischen Staat ebnen sollte.

Der Erste Weltkrieg verschärfte die sozialen Spannungen in Russland. Wirtschaftliche Schwierigkeiten, Lebensmittelknappheit und hohe Kriegsverluste führten zu Unzufriedenheit und Aufständen. Im Februar 1917 brach die Februarrevolution aus, die zum Sturz des Zaren Nikolaus II. führte. Eine Provisorische Regierung übernahm die Macht, doch sie konnte die dringenden Probleme nicht lösen.

Diese politische Instabilität bot den Bolschewiki unter Lenins Führung die Chance, ihre revolutionäre Agenda voranzutreiben. Lenin kehrte im April 1917 aus dem Exil in die Schweiz zurück und entwickelte einen Plan für einen bewaffneten Aufstand. Er argumentierte, dass die Arbeiterklasse nur durch eine gewaltsame Revolution ihre Freiheit erringen konnte.

Die Vorbereitung des Oktoberaufstands:

Im Oktober 1917 waren die Bolschewiki bereit zu handeln. Lenin sah die Schwäche der Provisorischen Regierung und den wachsenden Hunger der Bevölkerung als günstige Gelegenheit für einen Staatsstreich. Er organisierte eine bewaffnete Milizarmee aus Arbeitern, Soldaten und Matrosen.

Der Aufstand begann in der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober 1917 (nach dem Julianischen Kalender). Bolschewikische Truppen stürmten wichtige Gebäude in Petrograd (heute Sankt Petersburg), darunter das Winterpalais, Sitz der Provisorischen Regierung.

Wichtige Ereignisse des Oktoberaufstands:
Stürmung des Winterpalasts
Auflösung der Provisorischen Regierung
Gründung des Rates der Volkskommissare

Der Oktoberaufstand war schnell und effektiv. Die Bolschewiki kontrollierten innerhalb weniger Tage die Hauptstadt. Die Provisorische Regierung wurde verhaftet und aufgelöst, und der Rat der Volkskommissare, mit Lenin als Vorsitzendem, übernahm die Macht.

Die Folgen des Oktoberaufstands:

Der Oktoberaufstand hatte weitreichende Auswirkungen für Russland und die Welt. Er führte zur Gründung der Sowjetunion, dem ersten kommunistischen Staat der Geschichte.

Lenins Führung und seine Ideen prägten die Politik und Gesellschaft der Sowjetunion während ihrer gesamten Existenz. Der Oktoberaufstand diente als Vorbild für andere revolutionäre Bewegungen im 20. Jahrhundert.

Es ist wichtig zu erwähnen, dass der Oktoberaufstand nicht ohne Kritik geblieben ist. Viele Historiker debattieren bis heute über die Rechtfertigung eines gewaltsamen Umsturzes und die Folgen des kommunistischen Regimes. Trotz der kontroversen Diskussionen bleibt der Oktoberaufstand ein Schlüsselereignis in der Geschichte Russlands und der Welt.

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